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Digitalisierung braucht Hausverstand
Wie gehen Sie mit den Herausforderungen der neuen Arbeitswelt
um?
Speziell in meinem Beruf als Professor für Innovations- und Technologiemanagement
hat die neue Arbeitswelt vielfältigste Ausprägungen. Zum einen, wo sich Produkte,
neue Prozesse, neue Geschäftsmodelle hinentwickeln. Das ist der Kern unserer Arbeit
mit Unternehmen. Wir achten dabei darauf, wie man die Wettbewerbsfähigkeit steigern
und weiterentwickeln kann. Zum anderen betrifft es einen selbst, wo man mit der
digitalen Welt konfrontiert ist und viele Erleichterungen erfährt, aber auch
Herausforderungen, um mit großen Datenmengen - auch der E-Mail-Flut -
zurechtzukommen. In unserem Lehrumfeld bietet die Digitalisierung tolle
Möglichkeiten, um Lehren und Lernen effizienter zu gestalten. Aber das alles muss
gut mit sozialen Prozessen verknüpft werden.
Welche Möglichkeiten bietet die Digitalisierung speziell für
Ingenieurbüros?
Die Chance, Unternehmen ganz konkret dabei zu begleiten, zukunftsfähige Produkte zu
entwickeln, Prozesse effizienter zu gestalten, und auch dabei zu unterstützen, neue
Geschäftsmodelle zu entwickeln.
Welche Tipps geben Sie Ingenieurbüros dazu?
Die Grundvoraussetzung ist, sich zu qualifizieren, sich mit dem Thema proaktiv zu
beschäftigen, offen zu sein für die Möglichkeiten, die sich dazu ergeben. Auf der
anderen Seite muss man aber auch den Hausverstand gebrauchen, um zu schauen, was
möglich ist und was nicht. Der Fokus muss das Kerngeschäft des jeweiligen
Unternehmens sein. Oder wenn man aus der Sicht der Ingenieurbüros spricht, müssen
die Kernprozesse der Kunden im Fokus sein.
Welche groben Fehler könnten dabei passieren?
Sich nicht mit dem Thema zu beschäftigen. Oder sich zu sehr technikverliebt nur mit
den technologischen Möglichkeiten auseinanderzusetzen und zu wenig auf den Markt
und auf die Organisationsstrukturen bei den Kunden zu schauen.