Aon klärt auf... | Auftraggeber verlangen Versicherungsnachweise - was tun?
Auftraggeber verlangen Versicherungsnachweise - was tun?
Immer häufiger verlangen Auftraggeber von Ingenieurbüros den Nachweis über eine bestehende Berufshaftpflichtversicherung – und das oft schon vor Auftragsvergabe oder bereits bei der Teilnahme an Wettbewerben. Doch wie geht man als Ingenieurbüro damit um? Welche Anforderungen sind üblich? Und was tun, wenn die bestehende Versicherung nicht ausreicht? Der Fachverband Ingenieurbüros hat beim Versicherungsmakler Aon nachgefragt.
Warum verlangen Auftraggeber immer häufiger Versicherungsnachweise?
Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Ingenieurbüros bereits bei der Angebotsabgabe oder der Teilnahme an Wettbewerben eine Bestätigung ihrer bestehenden Versicherungen inklusive der Versicherungssummen vorlegen müssen. Auftraggeber wollen sich absichern – und setzen deshalb vermehrt auf transparente Nachweise über den Versicherungsschutz.
Woher bekomme ich einen solchen Versicherungsnachweis?
Grundsätzlich stellt jeder Versicherer auf Anfrage eine Bestätigung über den bestehenden Vertrag aus. Dieses Dokument kann dem Auftraggeber als offizieller Nachweis vorgelegt werden.
Was tun, wenn die Versicherungssumme im aktuellen Vertrag nicht ausreicht?
Das kommt tatsächlich immer häufiger vor. In solchen Fällen gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Versicherungsschutz an die Anforderungen des Projekts anzupassen:
- Erhöhung der Versicherungssumme im Bestandsvertrag
- Abschluss einer Projektversicherung mit den Vorgaben des Auftraggebers
- Abschluss eines Excedentenvertrags (Erweiterung des bestehenden Vertrags)
Wenn sich das Ingenieurbüro noch in der Wettbewerbsphase befindet, akzeptieren viele Auftraggeber auch eine sogenannte "aufschiebend bedingte" Bestätigung: Der Versicherer bestätigt darin, dass die geforderte Versicherungssumme im Fall eines Zuschlags versichert werden kann.
Welche Versicherungssummen werden typischerweise verlangt?
Das ist projektabhängig. In der Praxis bewegen sich die geforderten Versicherungssummen meist zwischen 1 und 5 Millionen Euro. Bei großen Projekten kann der Wert auch deutlich darüber liegen. Besonders in Deutschland ist es üblich, getrennte Summen für Personenschäden und für Sach- und Vermögensschäden vorzuschreiben – anders als in Österreich.
Welche Variante ist für mein Büro die beste Lösung?
Das hängt von der Projektlage und den Anforderungen ab:
- Erhöhung des Bestandsvertrags: sinnvoll, wenn regelmäßig Projekte mit höheren Anforderungen betreut werden und keine separaten Projektversicherungen verlangt werden.
- Projektversicherung: wird speziell für ein einzelnes Projekt abgeschlossen. Die Versicherungssumme gilt ausschließlich für dieses Projekt und ist exakt auf dessen Anforderungen zugeschnitten.
- Excedentenvertrag: ergänzt den bestehenden Vertrag um eine höhere Versicherungssumme – entweder generell oder projektbezogen.
Noch Fragen?
Gerne können Sie unsere Versicherungsexpertin direkt kontaktieren:
Mag. Angelika Haselmayer
Managing Director
Chambers & Associations
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